Albtraum ở Dessau: Petra & Selina wollen weg!
Mein Herz hab heimw ganz klar nach mon nach Eis ganz logisch. Ich wollte einfach mal wieder weg von dort, okay, weil es ist die Hölle, Mobbing pur. Wir sollen uns verpissen, wir sollen wieder nach Mannheim zurück. Vor 5 Wochen ist Petra mit ihrer Familie nach Dessau gezogen. Christine will sich bei ihrer Halbschwester erkundigen, wie es ihnen seit dem letzten Anruf vor knapp einem Monat ergangen ist.
„Ja, hallü Christine, hi! Wie sieht’s bei dir aus?“
„Da willst du nicht wissen, was da, willst du nicht wissen, wie es hier aussieht. Immer okay. Meine Küche habe ich jetzt hingebaut, die Wand steht auch, aber wir haben immer noch kein warmes Wasser, wir haben noch keine Dusche, alter Schwede. Wir haben keine Kleiderschränke, die müssen mal alle wegschmeißen. Hier sind unsere Kartons, da sind unsere Kleider, so leben wir. Wir werden jeden Tag hingehalten, jeden Tag: ‚Ja, morgen mache ich weiter, morgen mache ich weiter.‘ Und es passiert gar nichts, Null.“
„Dann würdest du doch in Mannheim sogar besser leben?“
„Ja, Mannheim, ich auf jeden Fall besser leben. Also, du, in der Altwohnung hast zwar Schimmel gehabt, aber ich muss sagen, in der Altwohnung… H, W, Dusche, keine Katastrophe.“
Die Situation in der neuen Wohnung ist für Petras Familie eine große Belastung. Das wirkt sich auch auf die Zukunftspläne der Bürgergeldempfängerin aus.
„Ja, bleibst du da jetzt wohnen?“
„Nein, ich will nur eins, hier weg. Wenn du hier wohnst und die Leute nur auf dich rumhacken… Ja, Sie müssen das machen, sie müssen den Hausgang putzen, ich putze den Hausgang, dann werde ich beleidigt. Ich werd’ dreckig gemacht. Ich kann kein Haus bauen. Putz jeden Tag. Ich hab da gar keinen Bock mehr gehabt. Ja, überhaupt rauszugehen, nur auf mich rumgeht. Ich hab keine vier Wochen, dann werde ich psychiatrisch…“
„Warum bleibst du denn dort, wenn es so extrem ist, wie du sagst?“
„Es ist nicht einfach, du, ich bin jeden Abend… Ich kann nicht mehr. Ich habe sogar schon mit dem Gedanken gespielt, Tabletten…“
„Du bist hier wirklich ein Treck hier. Du wirst auch so behandelt…“
Wenige Kilometer weiter hatte Christine bisher keine Vorstellung davon, wie schlecht es ihrer Schwester in Dessau geht. Trotz der großen Distanz will sie Petra und ihrer Familie helfen, eine Lösung zu finden.
„Willst du nach Mannheim zurück?“
„Ich würde gerne nach Mannheim oder Umgebung wieder zurück. Was ist mit der Altwohnung, die Kündigung genommen?“
„Nein, die haben die Kündigung nicht angenommen. B jetzt schon bei 1400 € Minus bei dem… Ich habe gesagt, kann ich die Kündigung zurücknehmen? D haben die gesagt: Ja, wir können die Schlüssel zurückhaben. D müssen wir nur zum Hauswart gehen. Aber es wär doch ein Versuch wert… Wer zahlt dann die ganzen Rückstände?“
„Also, egal wie du es machst, ja, zahlen musst du sowieso. Entweder du machst eine Ratenzahlung aus oder ein Darlehen. Ja, und dann brauch ich den LKW, der wieder 500 €… Wo sollen wir das Geld jetzt hernehmen? Schenkt doch keiner 500 € für den Umzug? Und das Arbeitsamt gibt uns das Geld nicht mehr, weil wir hierher gezogen sind.“
Die Wohnungsbaugesellschaft erlaubt die Rückkehr in die alte Wohnung nur, wenn Petra die Mietschulden vorher komplett tilgt. Ohne die Hilfe des Amtes ist das für Petra nicht machbar.
„Wenn die die Mietrückstände nicht übernehmen, die drei Monate, schmeiß ich die raus. Da ist fristlose Kündigung. Dann steh ich wieder auf der Straße…“
„Ich würde alles probieren. Ich kann es probieren, dann kann ich machen. Wenn ich Glück habe, habe ich Glück. Wenn ich Pech habe, dann halte ich das…“